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Auktionshaus Christoph Gärtner GmbH & Co. KG

lot # 20425 - Preußen - Marken und Briefe

Wednesday Feb 21, 2018 09:00 Europe/Berlin
Last date for bids: 
Feb 21, 06:00 GMT

Preußen - Marken und Briefe: 1850, 2 Silbergroschen schwarz auf blau und Frankreich 1850, 25 Centime
1850, 2 Silbergroschen schwarz auf blau und Frankreich 1850, 25 Centimes blau, zwei Exemplare zusammen verwendet auf Faltbrief von Lebach, Preußen, nach Frankreich. Alle drei Marken entwertet mit dem sehr seltenen Nummernstempel „816“, nebengesetzt der Aufgabestempel „Lebach 25/11“ (1850). Ferner zweimal schwarzer Einzeiler „P.D.“ verteilt über die Vorderseite abgeschlagen sowie roter Grenzübergangsstempel „PRUSSE/ 2 FORBACH 2 / 26 NOV 50“. Rückseitig unvollständiger französischer Ankunftsstempel, Ort nicht lesbar. Der Brief ist an den Bürgermeister („Monsieur le Maire“) einer französischen Stadt („de la ville d…“, Name ausgewischt) gerichtet. Der Absender bedankt sich in französischer Sprache für die Erstellung eines Passes, nachdem er seine Brieftasche mit Papieren verloren hatte.
Die Preußenmarke ist vollrandig, die französischen Marken zeigen je winzige Stelle touchierter Schnitt, sonst über- bis vollrandig geschnitten. Die Marken sind farbfrisch und jeweils in den typischen Farben und Nuancen der Erstauflagen, dabei ursprünglich und sonst tadellos erhalten.
Gemäß den ausführlichen Erläuterungen im Attest von Herrn Van der Linden AIEP war der Beleg als Markenbrief ausreichend vollfrankiert für einen Auslandsbrief von Preußen nach Frankreich. Grundlage war der Postvertrag von 1847, welcher zu, 01.01.1848 in Kraft trat, also noch deutlich vor Beginn vor der Markenzeit beider Länder. Naturgemäß war eine solche Vertragsauslegung nicht vorgesehen, da jeweils eine anteilige Verrechnung der Gebühren zwischen Preußen und Frankreich stattfand. Es gab gemäß Vertragsvereinbarung auch nur die Möglichkeit Briefsendungen gänzlich unfrankiert oder vollständig (bar)frankiert abzusenden. Da aber zu diesem Zeitpunkt von Preußen aus nicht mit (eigenen preußischen) Marken voll frankiert werden konnte, kamen bis zum in Kraft treten eines neues Postvertrages bis 01.09.1852 keine Markenbriefe vor.
Die einzige Möglichkeit nun eine gemäß dem Vertragstext von 1847 korrekte Verwendung mit Briefmarken zu erreichen, bestand in der hier erfolgten Form! Daher wurde für den tarifrichtig frankierten Brief die akzeptierte Markenfrankatur durch gleich zweimal mittig auf der Vorderseite platzierte „P.D.“-Stempel ausdrücklich bestätigt.
Der Brief ist mit Marken aus der frühesten Markenzeit frankiert. Die 25 Centimes wurden in Frankreich am 01. Juli 1850 verausgabt, die preußischen Marken kamen erst am 15. November 1850, also nur 11 Tage vor Postaufgabe des vorliegenden Briefes, erstmalig an die Postschalter!
Der Brief ist die mit Abstand spektakulärste und früheste Zwei-Länder-Mischfrankatur der Altdeutschen Staaten und als postalisch ausdrücklich anerkannte Länder-Mischfrankatur die früheste weltweit überhaupt! (Mehrfach bekannte und sehr hochbezahlte Mischfrankaturen von Canada/USA beispielsweise stammen erst aus dem Sommer 1851; z.B. in 2002 bei Matthew Bennett, New York, Zuschlag $ 525.000.- für eine angeschnittene Frankatur.)
Einer der wichtigsten Auslandsbriefe der klassischen Philatelie weltweit.
Eine korrekte Markenfrankatur konnte zu diesem Zeitpunkt nur so und nicht anders aussehen; dazu einwandfreie Bedarfsverwendung auf einem Dankesschreiben an eine Amtsperson.
Provenienz ex Sammlung Boker. Bei der Versteigerung seiner Sammlung wurde die außerordentliche posthistorische Bedeutung offensichtlich noch nicht erkannt. Nur John Boker selbst, mit seinem breitem philatelistischem Wissen, Gespür und Weitblick, hat wohl als einziger die Bedeutung richtig eingeschätzt. Wahrscheinlich deswegen war dieser Briefkauf in 1988 der mit Abstand späteste Erwerb für seine eigentlich bereits abgeschlossene Preußen-Sammlung.
Attest Flemming BPP, Attest Van der Linden AIEP.
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